353 WR Monte hat geschrieben:Eine erste und recht einfach umzusetzende Maßnahme wäre doch, wenn ich den Resoweg außerhalb des Topfes
mit Hilfe von Schläuchen künstlich verlängere oder ? Will heißen, die Weg zwischen Drosselklappe und offenen
Luftfilter auf ca. 1m zu verlängern. Da bleibt zwar immer noch das scharfe Umlenken des Luftpfades im Topf,
aber der Resoraum verbessert sich. Richtig ?
Grüsse !
Tja, wenn das mal so einfach wäre - aber aus meiner unmaßgeblichen Sicht erst einmal ein klares Nein!
Aber ohne nun erst die Herren Bernoulli und Venturi zitiren zu wollen, mal ein kleiner Erläuterungsversuch:
Was Du da mit Deinem Topf gebaut hast, ist eine offene, völlig unbedämpfte Ansaugleitung (bzw. zwei, für jeden Teilvergaser eins), daran ändern auch die Bögen und die Luftfilter(attrappen) nicht viel, Du hättest genaus so gut ein gerades Stück Rohr nehmen können.
In dieser unbedämpften Leitung bilden sich nun (angeregt durch die Druckänderungen im Kurbelgehäuse) verstärkt Schwingungsvorgänge aus, welche auch auf das Krafstoffsystem im Vergaser wirken und und dessen Gemischbildung stören. Da diese Störungen drehzahlabhängig, daher im unteren Drehzahlbereich größer als im oberen Bereich wirken, gelingt es nicht mehr, diese mit herkömmlichen Mitteln (Düsen-, Bremsluftänderungen) auszugleichen. Das heißt, will man einem Motor auch für den oberen Drehzahlbereich einen passenden, nicht zu hohen λ-Wert (so um λ 0,9) gönnen, dann wird sich durch die dann zu wählende Düsenkombination in den unteren Drehzahlbereichen eine Überfettung ergeben (wobei in Abhängigkeit vom Vergasertyp durchaus auch noch ganz andere Erscheinungen auftreten können).
Genau vor diesem Dilemma steht nun Frank bei Deinem Topf, eine noch größere Hauptdüse würde zwar die Abmagerung "oben herum" beseitigen, aber den λ-Wert unten so klein machen, dass der Motor hier nicht mehr richtig läuft (ab λ 0,6 geht er sogar aus). Das einzige Mittel, hier Abhilfe zu schaffen ist -wie Frank auch bereits schrieb-, die Schwingungen im Saugrohr zu dämpfen und damit deren Auswirkung auf die Gemsichbildung zu verringern. Einzig probates Mittel hierfür (wir reden hier nicht davon der Luft z.B. eine Drosselklappe in den Weg zu stellen, denn tatsächlich besteht das Schwingungsproblem schon bei Teillast nicht mehr), ist die Verwendung von wie auch immer gearteten Resonatoren (z.B. Resonazrohr oder Helmholtzresonator).
Die Verlängerung der Saugleitung wie Du das vorhast, gehört jedoch so einfach nicht hierzu und mit dieser gelingt eine Dämpfung auch nur eingeschränkt (es handelt sich hierbei nicht wie Du schreibst um einen "Resoraum"), daher lediglich über den höheren Druckverlust über der Leitung (außerdem kann diese Leitung auch noch zu weiteren, hier wegen des Umfangs nicht zu beschreibenden Problemen führen). Hierbei handelt man sich dann auch noch u.U. eine verringerten Füllung mit ein entsprechenden Leistungsverlust ein (hieraus erkärt sich übrigens auch die Leistungsdifferenz zwischen Deinem Topf der originalen Ansauganlage, letztere verursacht einen höheren Druckverlust).
Da ich nun aber ausmahmsweise mal nicht der Meinung von Frank bin, nämlich das ein Resonator "keinen Blick auf die Drosselklappen" haben darf (bei allen mir bekannten ausgeführten Resonatoren von AWE, DKW, Saab etc. sitzen diese zumindest im ersten Teil unmittebar vor dem Vergaser), schlage ich vor 8wie schon weiter oben einmal geschehen), Du baust Deinen Topf 2.0 in Anlehnung an den originalen als Resonator auf. Halten würde ich mich hier tatsächlich an das Volumen des Originaltopfes und die Abmessungen (Durchmesser/Länge) der originalen Abzweigröhrchen incl. der Blende auf dem einen Rohr.
Da Du die Luftwege für die beiden Vergaserstufen nun vereinzelt hast, musst Du aber nun leider jeder der beiden Ansaugrohre die Abzweige verschaffen - das wird eng, sollte aber passen, denn die Röhrchen dürfen nahezu beliebig an den Saugleitungen anschließen (allerdings möglichts rechtwinkling zur Rohrlängsachse):
Damit hättest schon erst einmal einen an die speziellen Verhältnisse des Jikovs bzgl. der Auslegungsfrequenz passenden Resonator, welcher jedoch bzgl. der "Dämpfungsleitung" noch nicht an die originale Anlage heranreicht, denn schließlich fehlt noch der zweite Resonator, welcher original im Luftfilterunterteil eingebaut ist - aber einen Tod muss man ja sterben und u.U. reicht die Verbesserung ja schon aus, eine halbwegs vernünftige Abstimmung zu ermöglichen. Empfehlen würde ich Dir dann noch, Deine Ansaugschläuche innen in den Luftfilter(attrappen) mit Einlauftrichtern zu versehen, diese verhindern hier Einschnürungen des freien Querschnitts durch Luftwirbel.
PS. Wie Frank das jetzt mit den konischen Rohren meint, da bin ich auch etwas ratlos

, aber das wird er bestimmt noch erklären

Lieber Old School als gar keine Erziehung.