Ideen hat der Andreas immer
Aber mal weiter in der Sache.
Zwischenzeitlich sind nun auch schon die drei Beru ZS106-Spulen eingetroffen. Gekauft habe ich diese über Amazon, dort waren sie unter Berücksichtigung der Versandkosten insgesamt am günstigsten. Fotografiert habe ich diese nicht noch einmal, sie sehen genau so aus, wie weiter oben schon gezeigt. Interessant ist aber, dass sich die Aufkleber leicht ablösen lassen und man so die Spulen zu blauen Klassiker-Bosch-Spulen umlabeln könnte, für deren derzeitigen Preis einer einzigen Spule, ich alle 3 Beruspulen bekommen habe. Das Blau scheint nahezu identisch zu sein und passende Aufkleber gibt es in der Bucht - na, vielleicht mache ich mir ja den Spaß
An sonst ist die Laubtec-Zündung mittlerweile auch eingetrudelt, hier noch in dem als Muster mitgeschickten alten Zündgehäuse eingebaut:
Leider konnte Laubtec nicht mit Kabelböcken oder Klemmen dienen, so etwas hätte ich aber gern, weil das Kabel mit in den Kabelbaum eingebunden werden soll und dann ein Tausch der Grundplatte schwierig wird. Hier muss mir noch etwas einfallen.
Fehlt jetzt nun noch der Rest des Zündgeschirrs, also Zündkabel, Kerzenstecker und natürlich die Kerzen selbst. Bei letzteren werde ich erst einmal bei den Denso Iridium Kerzen mit eingebauten 5 kOhm Entstörwiderstand bleiben:
welche ich nun schon seit drei, vier Jahren ohne jegliche Probleme fahre, hier schön zu sehen die klitzekleine Iridium-Mittelelektrode:
Bei den Kerzensteckern habe ich die Verwendung von blechgekapselten Exemplaren -egal ob original, Spal oder Beru- schon vor einiger Zeit aufgegeben, da ich gelegentlich Problem mit Nässe im wegen des hochgezogenen Grills ziemlich ungeschützten Motorraum des F9 hatte. Stattdessen bin auf die z.B. in der Motorradscene beliebten und wirklich wasserdichten NGK-Stecker mit Phenolharzgehäuse umgestiegen, mit welchem die Nässeprobleme seit dem passé sind:
Diese Stecker gibt es in allen möglichen und unmöglichen Bauformen in rot oder schwarz, sowie ohne Entstörung und mit 1 oder 5 kOhm Entstörwiderstand, so dass man eigentlich immer ein geeignetes Exemplar findet.
Bleibt noch das Zündkabel, aber hier liegt nun der Haase im Pfeffer. Bisher habe ich immer schwarzes Zündkabel mit Kupferkern und PVC-Isolierung verwendet, zuletzt von Beru. Mit Erstaunen musste ich nun aber lernen, dass PVC-Zündkabel lediglich bis ca. 15 kV durchschlagsfest sein sollen (nach DIN 53481 komischer Weise jedoch 50 kV/mm):

- Quelle: ist ersichtlich
Da die ganze Aktion hier jedoch zum Ziel hat, deutlich mehr als 15 kV Zündspannung zur Verfügung zu haben, bin ich jetzt unsicher und es muss etwas Anderes her.
Usus sind heute Zündleitungen wie diese:

- Quelle: Beru
jene:

- Quelle: keine Ahnung
oder auch solche:

- Quelle: NGK
welche als durchschlagsfest bis ca: 35-40 kV angegeben sind. Neben den teilweise abstrusen Meter-Preisen solcher Kabel, stört mich vor allem, dass dies Widerstandskabel mit von ca. 3 bis zu 23 kOhm/Meter sind. Wie ich schon oben geschrieben hatte, besitzen jedoch bereits meine Zündkerzen einen Entstörwiderstand von 5 kOhm und bisher auch die von mir benutzten Kerzenstecker. Damit liege ich bereits bei 10 kOhm und mir stellt sich nun die Frage, darf es noch ein Häppchen mehr sein? Oder waren die 10 kOhm bisher schon zuviel? Mit welchem Wert liege ich für eine Fernentstörung auf der sicheren Seite, ohne allzuviel an eigentlich gewollter Zündleistung in Wärme umzusetzen und ohne das mein Auto in eine Meßkammer muß?
Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Fragen habe nun ein paar Stunden bei Google verbracht, musste aber feststellen, dass das hochgelobte Internet in diese Richtung ziemlich doof ist, eine fundierte Aussage habe ich nicht gefunden.
Auch in der mir verfügbaren Literatur ist hier nichts zu holen, lediglich im Bosch-Buch "Autoelektrik/Autoelektronik" steht hierzu ganz lapidar "
Dabei muss ein geeignter Kompromiß zwischen dem erforderlichem Zündspannungangebot und der Entstörwirkung gefunden werden". Dies hilft mir nun auch nicht wirklich weiter.
Lediglich NGK wird da etwas deutlicher, die schreiben in einer Broschüre:
Wo Strom fließt, bilden sich elektromagnetische Felder ....... Solche elektromagnetischen Felder entstehen auch bei der Zündung. Ihre Intensität nimmt zum Zeitpunkt eines jeden "Funkenabrisses" an den Mittelelektroden der Zündkerze erheblich zu - es kommt zu starken Spannungsspitzen entlang der Zündleitung. Da zu starke elektromagnetische Felder Störungen in elektronischen Geräten hervorrufen können .... müssen sie innerhalb eines nicht schädlichen Bereichs gehalten werden. Hierzu verfügen Zündleitungen über elektrische Widerstände. Diese begrenzen die Spannungsspitzen beim Funkenabriss und bei der Entladung der Zündspule. Dabei wird die Energie aus anliegender Spannung und Stromstärke in ein anderes Energie-Zeitverhältnis gesetzt. Dazu liefert NGK dann noch kleines, selbsterklärendes Diagramm:

- Quelle: NGK
jedoch auch keinerlei Werte.
So, nun wie weiter? Hat jemand von Euch da Kenntnisse? Sollte es sich nämlich herausstellen, dass die 5 kOhm in der Zündkerze schon ausreichend wären (gegebenenfalls + zusätzlich entstörtem Kerzenstecker), dann such ich mir einfach wieder ein Zündkabel mit Kupferseele, dann aber mit besserer Isolation als durch PVC. Auswahl ist genug:

- Quelle: Beru
Allerdings gestaltete sich bisher die Suche nach diesen Kabeln als Meterware auch nicht so einfach - aber das wird schon werden

Lieber Old School als gar keine Erziehung.