für alle die es interessiert zeige ich euch hier mal, wie man "von Hand" Dokumente von der Papierform in den Rechner bekommt.
Da ich mit dem Scannen zu einer Zeit angefangen habe, als Scanner noch ein teures Luxusgut waren, die zwar Scannen konnten, aber keinerlei Automatismen und Komfortfunktion (Demoire (entrastern), Tonwertkorrektur, Kratzer/Staub entfernen, etc.) hatten musste ich mir das know how selber aneignen und nutze dies noch heute.
Die automatischen Funktionen sind zwar schon recht gut, aber kein Vergleich zu dem Ergebnis, das man durch eigene Einstellung erreichen kann.
Kurz zum Verständnis:
Druckerzeugnisse bestehen in der Regel aus einer Vielzahl von Punkten (Raster). Diese sind so klein, dass man sie nur bei genauer Betrachtung und/oder Vergrößerung sehen kann. Wenn man nun einfach scannt kommt es oft zu sog. Moiree/Moiré-Effekten, so ähnlich wie wenn früher jemand im TV ein feingemustertes Hemd anhatte.
Zum Einsatz kommen eine alte Photoshopversion (PS 7) und ein Canon Scanner "CanoScan 8800F". Um die Bilder ganz anzuzeigen ggf, Rechtsklick/Grafik anzeigen.
Ich zeige das Vorgehen mal an einem Wartburg Limousinen Flyer von 1959
Gescannt wird hier mit der Software des Scanners.


Alle automatischen Funktionen ausschalten (hier ist Tonwert noch an, schadet auch nicht).
Gescannt wird mit der maximalen Auflösung, hier 1200 DPI. Je mehr umso besser.
Am Ende kommt dabei eine ca. 400 MB große Datei heraus.

Weiterbearbeitet wird mit Photoshop (oder mit einer anderen Bildbearbeitung)

Hier sieht man die Rasterung des Bildes. Schön zu erkennen ist auch, dass die blaue Fläche nicht gerastert sondern vollflächig gedruckt wurde.

Da wir am Ende der Beareitung ein rasterloses Bild haben möchten sorgen wir nun dafür, dass das Raster verschwindet. Ich mache das hier mit dem/der Filter/Funktion "Gaußscher Weichzeichner". Es geht aber auch jeder andere Weichzeichner oder Blur-Funktion.


Der Weichzeichner wird so eingestellt, dass das Raster gerade verschwindet.

Texte in Schwarz werden normalerweise nicht gerastert gedruckt. Bei großgedruckten Lettern macht dies jedoch kein Problem.

Hier kann man schon ahnen, wo es hingeht (bei 6,25% "Vergrößerung")

Nun wird das groooße Bild verkleinert.

Hier wird einfach von 1200 DPI auf 600 DPI heruntergerechnet. Dadurch wird das Bild verkleinert und wieder schärfer. Außerdem wird die Dateigröße kleiner.
Mit der nun nur noch 100 MB großen Datei kann der Rechner wesentlich schneller umgehen.

Das Raster ist weg und nun kann das Bild wieder etwas "geschärft" werden. Hier geht’s nur um das Menu, das Bild im Hintergrund ist natürlich falsch (noch unbearbeitet).


Gerade soweit scharfzeichnen, dass das Bild /die Flächen nicht pixelig werden.

Nun wird das Bild zum letzten Mal verkleinert, von den 600 DPI auf 300 DPI. Es bleibt eine 25 MB Datei (ungepackt).

Das Endergebnis sieht in doppelter Vergrößerung dann so aus.

Die Schrift ist noch leicht unscharf. Dies lässt sich vermeiden, wenn dieser Bereich nicht bearbeitet wird. Relevant wird dies jedoch nur bei kleinen Texten (Schriftgröße).

Nun kann man das Ergebnis als JPG speichern und es bleibt eine 3 MB Datei, die man mit 300 DPI (Fotoqualität) drucken kann.

Und wenn’s per Mail verschickt oder im Internet publiziert werden soll, dann kann das Bild auch noch verkleinert werden. TinyPic bietet dafür sich an.
Fertig.
Die Rückseite ist etwas aufwändiger, da sie verschiedene Rasterungen (Grafik und Fotos) und Fließtext enthält. Alle Bilder gibts hier:
http://www.die-besten.de/wartburg/scannen01/thumb.html
Den Text für die Rückseite reiche ich nach.
Viele Grüß und viel Spaß und Erfolg beim Scannen/Archivieren euerer Schätze.
http://www.die-besten.de/wartburg/scann ... _07_26.jpg